Das Langzeit-EKG (Norman Jeff Holter ein Physiker und Chemiker aus Montana/USA entwickelte 1947 erstmals ein System zur drahtlosen kontinuierlichen Aufzeichnung des Elektrokardiogramms) dient der Erkennung und Quantifizierung von Herzrhythmusstörungen bei Patienten mit einer bekannten Herzerkrankung oder mit Symptomen, die durch Rhythmusstörungen verursacht sein könnten. Dazu zählen u. a. Herzrasen, Herzstolpern, Schwindelattacken, Ohnmachtsanfälle (Synkopen) und vorübergehende Lähmungserscheinungen (TIA).
Als Herzfrequenzvariabilität (HRV) wird die Variation der Zeiten zwischen aufeinanderfolgenden regulären Herzschlägen bezeichnet. Die Herzfrequenzvariabilität ist ein Indikator für die Fähigkeit, die Herzfrequenz den körperlichen und mentalen Anforderungen anzupassen. Über autonome physiologische Regulationswege passt ein gesunder Organismus die Herzschlagrate beständig momentanen Erfordernissen des Kreislaufs an. Körperliche Beanspruchung oder psychische Belastung haben deswegen in der Regel eine Erhöhung der Herzfrequenz zur Folge, die bei Entlastung und Entspannung normalerweise wieder zurückgeht. Dabei zeigt sich eine höhere Anpassungsfähigkeit an Belastungen in einer größeren Variabilität der Herzfrequenz. Unter chronischer Stressbelastung ist beides dagegen wegen der beständig hohen Anspannung, die dafür typisch ist, mehr oder weniger eingeschränkt und infolgedessen reduziert.
Die Darstellung der vagalen Kontrolle durch die HRV ermöglicht Aussagen über Kardioprotektion, Regulationsfähigkeit, antiinflammatorische Kapazität und emotionale Kontrolle. Zudem zeigen wiederholte Messungen, ob therapeutische Massnahmen die Regulationsfähigkeit verbessern können. "Fire of Life" ist eine visuelle Darstellung der HRV im Frequenzbereich, die eine schnelle und einfache Einschätzung der 24-Stunden-Ergebnisse erlaubt. Da die Herzfrequenz vom autonomen Nervensystem kontrolliert wird, ist es möglich, mit Hilfe einer Analyse der Herzfrequenz den Zustand des autonomen Nervensystems zu bestimmen. Die Analyse kann eingesetzt werden, um Hinweise auf Stressbelastungen, die Schlafqualität und die Effizienz von Erholungsprozessen zu erhalten.